Per App Kompetenzen in kulturellen Lernumgebungen erfassen - Good Practice

Wie kann das nebenbei stattfindende Lernen in Museen, Naturparks oder historischen Stätten sichtbar gemacht werden? Das Projekt BADGES beschäftigte sich genau mit dieser Frage und hat dazu einen Ansatz zur Erfassung von informellem und non-formalem Lernen in kulturellen Kontexten erarbeitet.

Identifikation von Kompetenzen in kulturellen Lernumgebungen

Dazu wurde zunächst eine Erhebung und Umfrage in den beteiligten Einrichtungen durchgeführt, welche Lernangebote im Bereich von kultureller Bildung und Kulturerbe vorhanden sind. Auf Basis der Erhebung wurden Kompetenzen identifiziert, die transferierbare soziale, persönliche und organisatorische Aspekte abbilden, die im spezifischen Kontext von kulturellen Lernumgebungen erworben werden. Die kulturellen Lernumgebungen umfassen dabei sowohl natürliche als auch vom Menschen geschaffene kulturelle Stätten, z.B. Naturparks, archäologische Orte und Museen.

 

Smartphone-App für Besucherinnen und Besucher

Die identifizierten Kompetenzen und Kompetenzbeschreibungen wurden mit einem durch diverse andere Projekte bewährten Validierungssystem (LEVEL5) verknüpft. So entstand eine Lernumgebung, die als Smartphone-Anwendung Besucher und Besucherinnen von kulturellen Orten beim Lernen unterstützt: Zum einen macht die App die jeweilige kulturelle Stätte für die Besucherinnen und Besucher durch einen klaren Lernpfad erfahrbar. Zum anderen werden so gewonnene Lernerfahrungen, die oftmals gar nicht bewusst sind, mit einem elektronischen Badge belegt. Ein Youtube-Video veranschaulicht an einem Beispiel die Wirkungsweise der Smartphone-App.

Toolkit für Tätige im Kulturbereich

Die Ergebnisse des Projektes flossen in einem frei verfügbaren Toolkit in einer ausführlichen Version in Englisch und in Kurzversionen in den Sprachen der beteiligten Länder zusammen. Personen, die organisatorisch im kulturellen Bereich tätig sind, finden so eine Anleitung, wie man kulturelle Lernräume entsprechend kompetenzbasiert gestalten kann. In einem Trainingskurs wurde der Ansatz mit einer Gruppe von Personen, die im Bereich von kultureller Bildung arbeiten, getestet und im Anschluss daran entwickelten und erprobten diese eine entsprechende kompetenzbasierte Lernumgebung auf lokaler/regionaler Ebene. Der Ansatz lässt sich nun europaweit auf andere kulturelle Stätten übertragen.