Eine Berufsschule aus Niedersachsen zeigt Qualität - Good Practice
Das Berufsschulzentrum am Westerberg versteht es besonders gut, das Thema Qualitätssicherung und Auslandsaufenthalte in Einklang zu bringen. Die Einrichtung aus Osnabrück hat bereits in ihrem Leitbild die Internationalisierung der Bildungsgänge sowie die Förderung des Fremdsprachenunterrichts verankert. Das führt stetig zu neuen Verbesserungen.
Absprechen, Festhalten, Anwenden lautet die Devise
Versendet werden nicht nur lernbereite Auszubildende, sondern auch Bildungspersonal, die im Ausland Erfahrungen in den Betrieben und Bildungseinrichtungen mit lokalen Ausbildungs- und Arbeitsprozessen machen. Diese werden von den Teilnehmenden reflektiert und als Lernergebnisse dokumentiert. Das Europateam der Lehrenden hat sich damit zum Ziel gesetzt, einen gemeinsamen Lernraum Europa zu schaffen, in dem mit Hilfe so genannter "Units" Referenzarbeitsprozesse definiert werden. So entstehen messbare und überprüfbare Lernergebnisse am Ende einer Auslandsmobilität.
Die Lehrkräfte des Berufsschulzentrums bereiten dabei die Dokumentation, Validierung und Anerkennung von erworbenen und nachgewiesenen Kompetenzen der Auszubildenden vor. Ferner formulieren die Lehrenden "learning agreements", durch deren Hilfe die beteiligten Parteien, wie die Partnerinstitutionen, die Ausbildungsbetriebe und die Auszubildenden ihre jeweiligen Funktionen kennenlernen. Die Auszubildenden bestätigen u.a. ihre Lernergebnisse zu reflektieren und aufzuschreiben. Auf Seiten der begleitenden Lehrkräfte besteht die Verpflichtung, das Europäische Leistungspunktesystem (ECVET) einzubeziehen und anzuwenden.
Dies wurde auch in Spanien umgesetzt
Ein Beispiel für diese Vorgehensweise ist das Job-Shadowing des Bildungspersonal in der spanischen Hotelfachschule „Hecansa“. Marketing, Verkauf, Rezeption sind drei Schlagworte, die jedem angehenden Hotelfachmann/-frau nähergebracht werden. Beim Auslandsaufenthalt fiel schnell auf, dass die drei Bereiche in spanischen Ausbildungsstätten wesentlich intensiver gelehrt werden. Darauf basierend wurden spanische und deutsche Ausbildungsrahmenpläne miteinander verglichen. Daraus entstand eine Übersicht der identischen und der variierenden Lerninhalte in Deutschland und Spanien.
Auf der Basis der festgestellten Unterschiede wurde betrachtet, welche Lernfelder und Lerngebiete im jeweiligen Land gezielter unterrichtet werden können. Es wurden auch die zu erwerbenden Kompetenzen, Kenntnisse und Fertigkeiten beschrieben und zu ECVET-Lernvereinbarungen verschriftlicht. Als Ergebnis wurden zu jeder Lernergebniseinheit Kompetenzbeurteilungsbögen (Work-Units) bestimmt. Mit Hilfe dieser Bögen kann u.a. der Lernzuwachs zukünftiger Mobilitätsteilnehmenden festgehalten werden.
Als Auszeichnung kam der Titel "Europaschule"
Ähnlich, wie mit dem Mobilitätspartner „Hecansa“ wurde auch mit anderen Mobilitätspartnern verfahren. So wurde eine Grundlage für eine nachhaltige und qualitätsorientierte Entwicklung der Ausbildungsgänge gelegt. Alle Beteiligten, sei es die Schule, die Ausbildungsbetriebe und natürlich die Auszubildenden selbst werden von dieser Arbeit profitieren.
Diese nachhaltige und qualitätsorientiere Vorgehensweise brachte dem Berufsschulzentrum am Westerberg nicht zuletzt den Titel der "Europaschule". Herzlichen Glückwunsch.
Weitere Informationen
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Webseite des Berufsschulzentrums am Westerberg.
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