Europ@vhs#digital - Online verfügbares Wissen anwendbar machen

Von 2017 bis 2019 hat der Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holstein das Projekt Europ@vhs#digital durchgeführt. In diesem Projekt konnte Bildungspersonal aus allen Volkshochschulen Schleswig-Holsteins an den Auslandsfortbildungen, die im Programm Erasmus+ für Bildungspersonal in der Erwachsenenbildung möglich sind, partizipieren.

Hierbei spielte es keine Rolle, ob es sich um kleine oder große, städtische oder ländliche Volkshochschulen handelt. Mit diesem Angebot sollte gewährleistet werden, dass möglichst viele Interessierte an den europäischen digitalen Entwicklungen teilhaben konnten, um so die Qualität der eigenen Angebote auf einem modernen und teilnehmerorientierten Niveau zu halten. Die Auslandsfortbildungen fanden in Österreich, dem Vereinigten Königreich, Irland, Finnland, der Tschechischen Republik, Schweden, auf Malta, Norwegen, Italien, Frankreich, Dänemark, Belgien der Türkei und auf Malta statt. Insgesamt 17 verschiedene Organisationen wurden zu Fortbildungszwecken besucht.

Erkenntnisse während des Auslandaufenthaltes

„Wir haben uns in erster Linie mit den verschiedenen Systemen von Erwachsenbildung ausgetauscht. Das Thema Digitalisierung hat insgesamt einen etwas höheren Stellenwert. Letztlich waren jedoch flächendeckende Konzepte in Dänemark mit sehr viel mehr Geld (Regel- und Projektförderung) ausgestattet“, so eine Teilnehmerin.

Kursleitende berichten, dass sie bei den Auslandsaufenthalten wieder zu Lernenden werden und dabei erfahren können, wie es sich anfühlt sich als Anfänger/-in mit einer neuen Thematik auseinander zu setzen, zu lernen und zu verstehen. Je mehr die Teilnehmenden sich mit den bereits vorhandenen digitalen Tools beschäftigen konnten, desto größer wurde das Verständnis dafür, dass ein reines Vorhandensein von Lernmöglichkeiten nicht automatisch zum Lernen motiviert. „Es wird immer wichtiger, Lernende für Themen zu begeistern, da Wissen online jederzeit und überall verfügbar ist. Das heißt jedoch noch lange nicht, dass es auch anwendbar ist und genutzt wird.“, so eine Teilnehmerin weiter. Um diese Brücke zu bauen, braucht es kompetente Lehrkräfte, die die Teilnehmenden aus ihrem situativen Kontext abholen. Die Erasmus Fortbildungen sind hier eine sehr gute Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten zu erweitern und sich auch mit spielerischen Möglichkeiten der Vermittlung von Lerninhalten zu beschäftigen.

Einige Teilnehmende, die sich in ihrer bisherigen Tätigkeit nur wenig mit der Digitalisierung auseinandergesetzt hatten, konnten feststellen, dass sie digitale Instrumente als sinnvolle Ergänzung im Unterricht und in Arbeitsabläufen einsetzen können. Die neuen erweiterten Kenntnisse führten dazu, dass Kursangebote umgestaltet und neue Kurskonzepte entstanden sind. Eine variantenreichere Form des Unterrichtsangebotes erwartet nun die Kunden in den Volkshochschulen Schleswig-Holsteins. Anfängliche Berührungsängste der Teilnehmenden lösten sich nach einer Einführung auf, so dass sie mit Freude dem Unterricht folgen und mitarbeiten konnten.

Darüber hinaus können die Volkshochschulen ihrem Selbstverständnis gerecht werden, als öffentlich geförderter Weiterbildner und Dienstleister einen neutralen und geschützten Rahmen zur Erprobung der Digitalisierung und ihrer Instrumente zu bieten. Teilnehmende können sich in den Kursen damit beschäftigen, erfahren in der Auseinandersetzung mit dem Thema die Vor- und Nachteile und werden gleichzeitig von der Kursleitung über die möglichen Risiken, wie beispielsweise die Weitergabe persönlicher Daten im Netz, informiert.

Neue Anschaffungen für Zuhause

Als Ergebnis aus den Fortbildungen sind neue Kursformate in den Volkshochschulen entstanden, die Methodenvielfalt ist durch die Aktivitäten gewachsen, digitale Tools werden eingesetzt, und einige Einrichtungen haben Hardware-Anschaffungen getätigt, um erlernte Methoden in den Einrichtungen umsetzen zu können.