Psychische Gesundheit im Fokus - Partnerschaften in der Berufsbildung

Die psychische Gesundheit als Bestandteil der allgemeinen Gesundheit ist in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Gesellschaft gerückt. Auch in der Berufsbildung widmen sich einige Partnerschaftsprojekte im Rahmen von Erasmus+ dem Thema mit dem Ziel, die psychische Gesundheit von Betroffenen in der Berufsbildung zu verbessern. Was sind ihre Ergebnisse, Tools und Methoden? Wir stellen Ihnen hier eine Auswahl vor.

Die psychische Gesundheit, das mentale Wohlbefinden, wird u.a. durch die Nutzung digitaler Medien beeinflusst. Man spricht hier auch vom digitalen Wohlbefinden, das die Auswirkungen digitaler Technologien und Dienste auf die geistige, körperliche, soziale und emotionale Gesundheit der Menschen beschreibt. Eine Form von Stress, die durch den raschen technologischen Wandel verursacht wird und aus der Unfähigkeit resultiert, den sich ändernden Anforderungen gerecht zu werden, ist der Technostress.

Digitales Wohlergehen für Unternehmen und deren Mitarbeitende

In dem Projekt „Digital Crossroads“ geht es um das digitale Wohlbefinden von Mitarbeitenden in Unternehmen. Das Projekt widmet sich der Schulung von Managerinnen und Managern in kleinen und mittleren Unternehmen und von Beratenden in der Berufsbildung.

Aufbauend auf einer Analyse, wie sich Technostress auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden auswirkt, entwickelten die Projektteilnehmenden praktische Lösungsansätze, die helfen sollen, Technostress zu bewältigen und eine gesündere Beziehung zur digitalen Welt aufzubauen.

Das Digital Crossroads Training Programm ist eines der Tools, das helfen soll, Technostress zu bewältigen. Das Training-Programm besteht aus vier Modulen und ist auf einer Online-Plattform zur unmittelbaren Nutzung verfügbar. Das Programm führt in das Thema digitales Wohlbefinden und Technostress ein und erörtert die Frage, wie digitaler Überlastung vorgebeugt werden kann. Ferner thematisiert das Programm die Fragen, wie Abhängigkeit von Technologien und deren Auswirkungen auf die Gesundheit behandelt werden könnte, und wie die Betroffenen mit ihrem eigenen digitalen Arbeitspensum umgehen. 

Darüber hinaus können Unternehmen mithilfe des Digital Wellbeing Path Creator ihr aktuelles digitales Kompetenzniveau überprüfen. Sie erhalten mit diesem Tool eine automatische Einschätzung mit Hinweisen zu den passenden Modulen. Optional wird ihnen im Anschluss ein individueller Bericht zur Verfügung gestellt, der Auskunft zum aktuellen Stand darüber gibt, wie das Unternehmen mit dem digitalen Wohlbefinden der Mitarbeitenden umgeht. Dieser Bericht enthält dazu passende Empfehlungen.

digitales Wohlergehen

Weitere Informationen

  • Projektträger:  Education Mobility Grid GbR
  • Titel: Digital Crossroads
  • Projektnummer: 2020-1-DE02-KA202-007520
  • Laufzeit: 01.09.2020 – 31.10.2022
  • Link zur Projektwebseite
  • Das Projekt auf der E+PRP Plattform

Wohlbefinden und Stressprävention in der digitalen Arbeitswelt und im Homeoffice für KMU

Stressprävention

Die Verbesserung des Wohlbefindens und der Stressprävention in der digitalen Arbeitswelt sowie im Homeoffice bei kleinen und mittelständischen Unternehmen ist Thema des Projekts „STRESS-LESS“. Das Projekt entwickelteTrainingsinhalte zur Prävention und zum Umgang mit Stress.

Die innovativen, digitalen Trainingswerkzeuge können direkt am Arbeitsplatz oder im Homeoffice von Trainerinnen und Trainer, Mentorinnen und Mentoren sowie von Mitarbeitenden genutzt werden. Das Ziel ist es, besser zu verstehen, wie digitaler Stress entsteht, und zudem Verhaltensmuster zu entwickeln, um adäquater mit dem Stress umgehen zu können. Gleichzeitig fördert das Projekt unter anderem mithilfe des verfassten STRESS-LESS- Berichtes das Bewusstsein für die Relevanz des digitalen Stresses in Unternehmen.

Die Projektergebnisse stehen auf der Produktseite zum Download bereit. Die acht Module des Blended-Learning-Programms zur Stressbewältigung können auf einer Trainingsplattform durchgeführt beziehungsweise in einer App genutzt werden.

Weitere Informationen

  • Projektträger: Betriebswirtschaftliches Forschungszentrum für Fragen der mittelständischen Wirtschaft e. V. an der Universität Bayreuth
  • Titel: Well-being and Stress Prevention in Digital Work and Home Office for SMEs
  • Projektnummer: 2020-1-DE02-KA202-007727
  • Laufzeit: 01.09.2020 – 31.12.2022
  • Link zur Projektwebseite
  • Das Projekt auf der E+PRP-Plattform

Verbesserung der Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien von Lehrenden

Dem mentalen Wohlbefinden von Lehrenden angesichts des digitalen Overloads widmet sich das Projekt „Digital Balance“. Es entwickelt einen neuen Ansatz zur Schulung von Lehrkräften, Führungskräften sowie Managerinnen und Managern in der Berufsbildung zum digitalen Wohlbefinden und Resilienz gegen digital bedingten Stress.

Mit der Schulung sollen die Lehrkräfte ihre eigenen digitalen Kompetenzen verbessern. Die Fähigkeit der Berufsbildungseinrichtungen, den digitalen Wandel zu bewältigen, soll gesteigert werden.

Dem sogenannten Technostress, den Berufsschullehrende und Führungskräfte angesichts der Herausforderungen durch den technologischen Wandel empfinden, kann mithilfe der im Projekt entwickelten Materialien begegnet werden. Der Digital Balance Analysis Report dient als Grundinformation für interessierte Berufsschullehrende und Führungskräfte, um sich für das Thema zu sensibilisieren. Ziel ist es, ein digitales Gleichgewicht in den Berufsbildungseinrichtungen zu erreichen. Dann kann eine hohe Qualität der Lehre mit dem Wohlbefinden und der langfristigen Leistungsfähigkeit der Beteiligten verbunden werden. Dazu können das Digital Well Being Resource Pack und das Lernprogramm Digital Balance Empowerment Program genutzt werden.

Die gesamten Materialien sind auf der Projektwebseite verfügbar.

digitales Wohlbefinden

Weitere Informationen

  • Projektträger: Education Mobility Grid GbR
  • Titel: Digital Balance
  • Projektnummer: 2020-1-DE02-KA226-VET-008184
  • Laufzeit: 01.04.2021 – 31.03.2023
  • Link zur Projektwebseite
  • Das Projekt auf der E+PRP-Plattform

 

Digitales Training von Lehrenden und Erziehenden zum Schutz des psychischen Wohlbefindens von Kindern während und nach Krisen im Bereich der öffentlichen Gesundheit

psychisches Wohlbefinden von Kindern

Das Projekt „ProWell“ beschäftigt sich mit dem Schutz des Wohlbefindens von Kindern und Schülern aufgrund der geänderten Lehrmethoden, die durch die Covid19-Pandemie entstanden sind.

Das Projekt möchte Pädagoginnen und Pädagogen das notwendige Wissen vermitteln, um Kinder beim Aufbau von Kompetenzen und digitalen Fähigkeiten während und nach gesundheitsgefährdenden Notfallsituationen und Krisen im Bereich der öffentlichen Gesundheit besser unterstützen zu können. Eine solche Unterstützung ist durch innovatives Lehren und Lernen mit digitalen Technologien, die das Wohlbefinden der Kinder in den Fokus rücken, möglich.

Während des Projektes wurde ein digitales Training für Lehrende und Erziehende entwickelt. Die einzelnen Module sind über einen eLearning-Bereich erreichbar, zu dem es ein ergänzendes Handbuch gibt. Weitere Unterlagen finden sich auf der Materialseite

Weitere Informationen

  • Projektträger: Technische Universität Dresden
  • Titel: Protecting the mental well being of our children during and after public health emergencies – digital training for teachers and educators
  • Projektnummer: 2020-1-DE02-KA226-VET-008072
  • Laufzeit: 01.03.2021 – 28.02.2023
  • Link zur Projektwebseite
  • Das Projekt auf der E+PRP-Plattform

Ein innovatives Modell für Berufsberatungsdienste für NEETs im Bereich psychische Gesundheit

Das Projekt „Work 4 Psy“ stellt ein innovatives Modell für Berufsberatungsdienste für NEETs (englisch: Not in Education, Employment or Training; deutsch: Nicht in Bildung, Ausbildung oder Beschäftigung befindliche Personen) im Bereich der psychischen Gesundheit in den Mittelpunkt.

Das Projekt befasst sich mit der Frage, wie junge Menschen mit psychischen Erkrankungen und seelischen Behinderungen, die sich nicht in Ausbildung und/oder in Beschäftigung befinden, besser in Arbeit und Bildung integriert werden können. Psychische Erkrankungen erschweren den Eintritt der NEETs in den Bildungs- oder Arbeitsmarkt noch zusätzlich. Hierfür wurde eine innovative Berufsberatungsmethodik entwickelt.

Erstellt wurde ein Europäischer Methodenkoffer für die unterstützenden Fachkräfte aus dem Bereich der psychischen Gesundheit sowie für Berufsberatende und Betreuungspersonen zur Integration dieser Jugendlichen in die berufliche Ausbildung und in Arbeit. Der Methodenkoffer wird durch ein Europäisches Curriculum ergänzt. Darüber hinaus gibt es eine Lernplattform mit Materialien für Fachkräfte sowie mit Selbstlernaktivitäten für die informellen Betreuenden und die betroffene Zielgruppe selbst.

psychische Gesundheit

Weitere Informationen

  • Projektträger: Hochschule der Bundesagentur für Arbeit
  • Titel: An innovative model for career counselling services to Mental Health NEETs
  • Projektnummer: 2019-1-DE02-KA202-006253
  • Laufzeit: 01.09.2019 – 31.08.2022
  • Link zur Projektwebseite
  • Das Projekt auf der E+PRP-Plattform

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