Europe on the move: Lernmobilität für alle - Europäische Kommission nimmt Vorschlag der Ratsempfehlung an

23.11.2023

Die Europäische Kommission hat am 15. November 2023 den Vorschlag für die Ratsempfehlung „Europe in the Move – learning mobility opportunities for everyone“ angenommen. Dieser Vorschlag wird nun dem Rat der Europäischen Union vorgelegt und muss dort zunächst verhandelt und beschlossen werden. Erst dann kann die Empfehlung in Kraft treten.

Die Ratsempfehlung ist ein wichtiger Baustein des Europäischen Bildungsraums mit dem Ziel, Auslandsaufenthalte von Lernenden zu einem integralen Bestandteil aller Bildungs- und Ausbildungswege zu machen, den Anteil der Menschen, die von einem Lernaufenthalt im Ausland profitieren, zu erhöhen und die Teilnahme von Bürgerinnen und Bürgern mit geringeren Chancen an Auslandsaufenthalten zu steigern. 

Neue Benchmarks

Der Vorschlag enthält im Kern drei neue Ziele, die auf EU-Ebene bis 2030 erreicht werden sollen:

  • In der Hochschulbildung soll der Anteil der Hochschulabsolventinnen und absolventen mit Auslandserfahrung von derzeit 20 Prozent auf mindestens 25 Prozent steigen. 
  • In der beruflichen Aus- und Weiterbildung soll der Anteil der Lernenden, die ein Auslandspraktikum absolviert haben, auf mindestens 15 Prozent steigen, gegenüber dem bisherigen Ziel von 8 Prozent bis 2025 wäre das fast eine Verdoppelung. 
  • In allen Bildungssektoren einschließlich Jugend und Sport sollten mindestens 20 Prozent aller Lernenden, die von einem Lernaufenthalt im Ausland profitieren, Menschen mit geringeren Chancen sein.

Der Vorschlag ist breit aufgestellt und befasst sich insbesondere mit der 

  • Hochschulbildung, 
  • der beruflichen Aus- und Weiterbildung einschließlich der Mobilität von Auszubildenden, 
  • der Schulbildung einschließlich der Mobilität von Lehrkräften, 
  • der Erwachsenenbildung und 
  • dem Jugendsektor. 

Vorgeschlagen werden konkrete Maßnahmenpakete zur Überwindung von Mobilitätshindernissen, beispielsweise im Bereich der Verbreitung und Sensibilisierung, beim Fremdsprachenerwerb, bei der Anerkennung von Lernergebnissen, beim Übergang von Schule in den Beruf und im Bereich der beruflichen Mobilität. Die Empfehlung geht auch auf neue Lernmethoden, den Einsatz digitaler Tools und einer nachhaltigeren Mobilität ein und baut auf Erfahrungen aus bestehenden Bildungsprogrammen, insbesondere auf Erasmus+ auf.

Fakten und Konsultationen als Grundlage

Der Kommissionsvorschlag stützt sich auf die Erkenntnisse aus über 1. 000 Beiträgen, die im Rahmen einer öffentlichen Konsultation und gezielter Stakeholderkonsultionen eingegangen sind, sowie auf die 21 Empfehlungen des Europäischen Bürgerpanels und die Studie  „Supporting learning mobility: progress, obstacles and way forward“.

Weiterführende Informationen

Council Recommendation

European Education Area

The public consultation

European Citizen’s panelstudy „Supporting learning mobility: progress, obstacles and way forward“.