Internationalisierung der Berufsbildung
Worum es geht
Die Internationalisierung der Berufsbildung schreitet voran. Aber was genau bedeutet das? Die internationale Vernetzung von Wirtschaft und Gesellschaft führt dazu, dass sich die Anforderungen am Arbeitsplatz wandeln. Bei der bedarfsgerechten Qualifizierung von Fachkräften spielen internationale Berufserfahrungen eine immer wichtigere Rolle. Doch individuelles Lernen im Ausland ist nur ein Aspekt der Internationalisierung. Auch Berufsbildende Schulen, Unternehmen und Bildungseinrichtungen richten sich auf die sich ändernden Rahmenbedingungen aus. Internationalisierung manifestiert sich zudem in Veränderungen auf der Ebene des Berufsbildungssystems.
Erasmus+ unterstützt die Prozesse der Internationalisierung der Berufsbildung auf den verschiedenen Ebenen. Daher spielt das Thema im EU-Programm Erasmus+ eine zentrale Rolle. Auf dieser Themenseite erfahren Sie, welchen Beitrag Erasmus+ zur Internationalisierung der Berufsbildung leistet.
Internationalisierung der Berufsbildung
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Im Video
Die Internationalisierung der Berufsbildung schreitet voran. Welche Möglichkeiten bieten die Programme AusbildungWeltweit und Erasmus+ in der Berufsbildung?
Dauer: 5:02 Minuten | 2020 © NA beim BIBB
Umsetzung in Erasmus+

ECVET und Qualität
Beschreibung der (im Ausland) erworbenen Kompetenzen
Europa weist eine große Vielfalt an Bildungssystemen auf. Wie können berufliche Qualifikationen und Kompetenzen europaweit beschrieben und vergleichbar gemacht werden? Das in Europa etablierte Qualitätsinstrumentarium ECVET (European Credit System for Vocational Education and Training) hilft.
Welche Möglichkeiten bietet Erasmus+?
Die Leitaktion 1, Mobilität von Einzelpersonen, bietet Auszubildenden die Möglichkeit, berufliche Lernaufenthalte im europäischen Ausland zu absolvieren. Der internationale Austausch in der Berufsbildung ist für Auszubildende eine besondere Chance zur fachlichen und persönlichen Entwicklung. Auslandsaufenthalte ermöglichen Lernerfahrungen, die im Heimatland so nicht möglich sind.
Die Leitaktion 1 ermöglicht zudem Bildungspersonal aus Einrichtungen der Berufs- und Erwachsenenbildung, sich im europäischen Ausland individuell weiterbilden. Neben Fort- und Weiterbildungen sind im Rahmen dieser Aktion Job-Shadowings oder Aufenthalte bei Partnereinrichtungen zu Lehr- und Lernzwecken möglich. Durch den beruflichen Austausch mit europäischen Partnerinnen und Partnern bringen die Lehr- und Ausbildungskräfte neue Impulse und Fähigkeiten mit in die Einrichtung; auch können neue internationale Netzwerke und Kooperationen gegründet werden.
Die Erasmus+ Mobilitätscharta für die Berufsbildung war ein Angebot für Einrichtungen, die Erfahrung in der Durchführung von Mobilitätsprojekten haben und ihre internationale Arbeit strategisch weiterentwickeln möchten. Einrichtungen mit Mobilitätscharta verpflichten sich, einen Schwerpunkt ihrer Projektarbeit auf die strategische Entwicklung der internationalen Ausrichtung zu legen. Dafür erhalten Sie vereinfachten Zugang zu Fördermitteln in der Mobilität.
Die Mobilitätscharta wurde von 2015 bis 2019 verliehen. In Deutschland erhielten 126 Berufsbildungseinrichtungen diese Auszeichnung. Die Einrichtungen mit Mobilitätscharta aus den ersten drei Jahrgängen sind in der europäischen "Charter Map" aufgeführt.
Die Mobilitätscharta für die Berufsbildung wird im Erasmus Programm 2021 bis 2027 nicht fortgeführt. Sie wird durch die Akkreditierung von Einrichtungen der Berufs- und Erwachsenenbildung abgelöst.
https://www.na-bibb.de/erasmus-berufsbildung/mobilitaet/mobilitaetscharta/
Erasmus+ finanziert keinen Urlaub...
Auslandsaufenthalt als Teil der Berufsbildung
Dass ein Auslandsaufenthalt in der beruflichen Bildung kein Urlaub ist, können Tausende junge Menschen bestätigen. Lernen im Ausland ist eine Herausforderung und erfordert Engagement und Flexibilität. Sie werden dafür – wie auch ihre Ausbildungsbetriebe – mit wichtigen Schlüsselkompetenzen und einer fachlichen Horizonterweiterung belohnt.
Ein Blick in die Praxis: Internationale Berufskompetenz erwerben

Internationale Zusatzqualifikationen mit Auslandsaufenthalt
Die Möglichkeit, europäische Zusatzqualifikationen schon während der Ausbildung zu erwerben, ist eine Win-Win-Situation für Auszubildende und Arbeitgeber gleichermaßen. Die Auszubildenden erweitern so ihr internationales Fachwissen und ihre Fremdsprachenkenntnisse, sie schärfen das eigene Profil und werten ihren Berufsschulabschluss auf. Die Arbeitgeber wiederum profitieren nicht nur vom Kompetenzzuwachs ihrer Auszubildenden, sondern nutzen das Angebot von Zusatzqualifikationen gezielt im Rahmen ihres Ausbildungsmarketings.
Auslandsaufenthalte des Bildungspersonals in der Berufs- und Erwachsenenbildung

Teil der Internationalisierungsstrategie von Einrichtungen der Berufs- und Erwachsenenbildung
Mit dem Programmstart von Erasmus+ im Jahr 2014 rückte in den Mobilitätsprojekten der Berufs- und Erwachsenenbildung die Verknüpfung von internationaler Mobilität des Bildungspersonals und Organisationsentwicklung stärker in den Fokus. Gleichzeitig änderte sich vor allem in der Erwachsenenbildung das Angebot für Bildungspersonal grundlegend, denn ab 2014 wurde ein projektorientierter Förderansatz eingeführt, in dem nur noch Einrichtungen der Erwachsenenbildung Fördermittel beantragen konnten, um dem Bildungspersonal Auslandsaufenthalte zur beruflichen Qualifizierung zu ermöglichen.
Unterstützung bei der Internationalisierung
- Strategische Internationalisierung: Go International –ein Praxisleitfaden zur strategischen Internationalisierung von Berufsbildungseinrichtungen (engl.)
- Selbsteinschätzung zur Frage Wo stehen wir?
Handreichung zur Selbsteinschätzung der Internationalisierung in berufsbildenden Einrichtungen - Präsentation der NA beim BIBB zur Mobilitätscharta
Das Programm AusbildungWeltweit
AusbildungWeltweit

Mit AusbildungWeltweit globale Lernaufenthalte ermöglichen
Das Programm AusbildungWeltweit fördert seit 2017 internationale Aufenthalte von Auszubildenden sowie von Ausbilderinnen und Ausbildern im Rahmen der Berufsausbildung. Mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Programm sind weltweite Aufenthalte in den Ländern möglich, die nicht als Programmländer in Erasmus+ geführt werden.
Mit AusbildungWeltweit verfolgt das BMBF das Ziel, eine Förderlücke zu schließen und weltweite Praktika während der Berufsausbildung möglich zu machen. Zudem soll die Zahl der Auszubildenden, die einen Auslandsaufenthalt während der Berufsausbildung absolvieren, deutlich gesteigert werden.
Es gibt drei Antragsrunden pro Jahr, die im Februar, Juni und Oktober stattfinden. Hier können Ausbildungsbetriebe, Kammern und Berufsschulen sowie andere Einrichtungen der Berufsbildung jeweils Anträge für künftige Förderungen stellen. Weitere Infos zur Antragstellung und Förderung finden Sie unter: ausbildung-weltweit.de.
Literatur zum Thema „Internationalisierung"

Bildung für Europa - Nr. 2019-2020/31: Internationalisierung der Berufsbildung
Die Internationalisierung der Berufsbildung schreitet weiter voran. Aber was genau umfasst der Begriff? Dass es nicht nur um Auslandsaufenthalte für Lernende und Bildungspersonal sowie den Erwerb internationaler Kompetenzen oder um grenzüberschreitende Kooperationen geht, zeigt das Journal.…

Mobil in Europa mit Erasmus+
Daten und Fakten zu Auslandsaufenthalten von Lernenden und Berufsbildungspersonal 2016–2018
Diese Analyse macht deutlich, wie sich die Anzahl der geförderten Projekte und das entsprechende Budget in den letzten Jahren entwickelt haben. Zugleich liefert sie die wesentlichen Daten und Fakten zu Auslandsaufenthalten und international mobilen Teilnehmenden, wobei sie auch deren Perspektive…

Institutionelle Wirkung von Mobilitätsprojekten für die Berufsbildung
Ergebnisse einer Umfrage unter Projektnehmern
Im Jahr 2017 hat die Nationale Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB) alle Projektnehmer der Antragsrunde 2014, die eine Förderung für ein Erasmus+-Projekt in der Berufs- oder Erwachsenenbildung erhalten haben, nach der Wirkung des durchgeführten Projekts auf die…

Auslandsaufenthalte in der Berufsausbildung 2017
Mobilitätsstudie
Angesichts der Internationalität der deutschen Wirtschaft und im Hinblick auf die Attraktivität der Berufsbildung hat der Deutsche Bundestag im Jahr 2013 einen nationalen Benchmark für Auslandsaufenthalte in der Berufsausbildung definiert: Bis zum Jahr 2020 sollen mindestens 10 Prozent der…

Langfassung: Auslandsaufenthalte in der Berufsausbildung 2017
Mobilitätsstudie
Angesichts der Internationalität der deutschen Wirtschaft und im Hinblick auf die Attraktivität der Berufsbildung hat der Deutsche Bundestag im Jahr 2013 einen nationalen Benchmark für Auslandsaufenthalte in der Berufsausbildung definiert: Bis zum Jahr 2020 sollen mindestens 10 Prozent der…