Gemeinsam für die berufliche Integration Geflüchteter in Europa (RevoT) - Good Practice

23.04.2019

Eine große Zahl Geflüchteter hat in den vergangenen Jahren Europa erreicht. Ihr Ziel: vor allem Sicherheit, für sich und die Familie, aber auch beruflich und monetär. Viele Initiativen wurden daraufhin in den Zielländern gestartet, große Bemühungen mit unterschiedlichen Fokuspunkten unternommen, um die Integration der Ankommenden zu sichern. Dabei spielte und spielt auch das Thema der Vermittlung in Ausbildung und Arbeit eine große Rolle, ist es doch mit grundlegend für ein wirkliches „Ankommen“ im neuen Land.

Angesichts einer Vielfalt an Anstrengungen in Europa im Bereich berufliche Integration, stellte sich das Projektkonsortium der Strategischen Partnerschaft „Refugees in Vocational Training“ der Herausforderung, länderübergreifend zu überprüfen, welche unterschiedlichen Herangehensweisen es gibt und wie man dazu europaweit voneinander lernen kann.

 

Zeigen, was Europa zu bieten hat

Sieben Einrichtungen, zum Beispiel Universitäten, Berufsbildungseinrichtungen, Nichtregierungsorganisationen, aus Deutschland, Österreich, Kroatien, Griechenland, Italien, den Niederlanden und Spanien brachten Erfahrungswerte aus unterschiedlichen Arbeitskontexten mit. Gemeinsam war ihnen allen der Hintergrund in der Unterstützung für Geflüchtete. Ziel war es, sich auszutauschen und über den „nationalen Tellerrand“ zu schauen, um gemeinsam die berufliche Integration von Geflüchteten zu verbessern und auszubauen. Bei gemeinsamen Recherchen, Diskussionen, Beratungen und Studienbesuchen lernten die Projektteilnehmenden die vielseitige Projektstruktur in Europa kennen:

„Interessant war für uns alle, dass wir durch Berichte in den Medien ein oft anderes Bild der Partnerländer vermittelt bekommen hatten, als es sich dann in unseren Studienbesuchen und unserer Zusammenarbeit zeigte. Für uns war das eine wichtige Erfahrung, die wir gerne bei jeder Gelegenheit, neben den Informationen über unser Projekt und unser Booklet, geteilt haben“

so Renate Ackermann, Koordinatorin des Projekts bei der Volkshochschule Hannover.

Aus dieser zweijährigen Zusammenarbeit entstand die englischsprachige Broschüre „Way Forward – Supporting Refugees‘ Careers“: Darin sind 40 Good Practice Beispiele aus den Partnerländern enthalten, die alle auf die berufliche Weiterbildung und Beratung von Geflüchteten abzielen. Die ausgewählten Ansätze sind in sieben Kategorien unterteilt, zum Beispiel „Allgemeine Orientierung auf dem Arbeitsmarkt, „Anerkennung von Qualifikationen“ und „Kultur als Ressource für die berufliche Integration“. Ein zentrales Kriterium bei der Auswahl war, dass die Praxisbeispiele in andere nationale Kontexte übertragbar sind. Zur besseren Orientierung wurden Informationen zu den unterschiedlichen Länderkontexten und den jeweiligen rechtlichen Rahmenbedingungen eingepflegt.

 

Zusammenwirken – Zusammen Wirken

Angesichts der Streitigkeiten über die Aufnahme von Geflüchteten auf höchster Ebene der EU, zeigt RevoT, dass sich auf Ebene der Mitgliedstaaten – in den europäischen Regionen und Städten, in Institutionen und Bildungseinrichtungen – viel für und mit der Zielgruppe tut. Es wirft Schlaglichter auf erfolgreiche Projekte im Bereich der Arbeitsintegration, widerspricht so aufkeimendem Pessimismus, was die Integrationsfähigkeit und -möglichkeiten der europäischen Gesellschaften angeht und öffnet den Blick darauf, dass sich ganz Europa mit guten Ideen und Engagement für Geflüchtete einsetzt.


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