Aufbau eines europäischen Kooperationsnetzwerks zur kontrastiven Alphabetisierung für Erwachsene - Good Practice

Migration und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen sind ein europäisches Thema. Alphabetisierung ist dabei eine wichtige Grundlage, um gesellschaftliche Teilhabechancen zu erhöhen. Für ein europäisches Thema haben drei Bildungsreinrichtungen nach europäischen Lösungsansätzen gesucht und die Methode der kontrastiven Alphabetisierung für Migrantinnen und Migranten in Österreich und Bulgarien ausprobiert.

Bei der Methode der kontrastiven Alphabetisierung werden die muttersprachlichen Kompetenzen der Teilnehmenden eingebunden: Zunächst wird im Unterricht mit der Lehrsprache Deutsch (bzw. der jeweiligen Landessprache) nach Gemeinsamkeiten in beiden Sprachen gesucht. Davon ausgehend werden im zweiten Schritt Unterschiede herausgearbeitet und die Systematiken der Sprachen verglichen. Zielgruppe sind dabei Migrantinnen und Migranten in Alphabetisierungskursen.

Die Gesellschaft für interkulturelle Zusammenarbeit aus Berlin hat sich zu dieser Methode mit dem Berufsförderungsinstitut Oberösterreich (BFI OÖ) in Linz und Caritas Sofia (Bulgarien) ausgetauscht. Es haben Lernaufenthalte in Deutschland, Österreich und Bulgarien (virtuell) für Bildungspersonal aus den Einrichtungen stattgefunden. Der Fokus lag dabei auf dem Austausch von Erfahrungen und Wissen zur kontrastiven Alphabetisierung. Neben den Kursmaterialien zur kontrastiven Alphabetisierung in Deutsch-Farsi und Bulgarisch-Arabisch ist eine Projektwebsite entwickelt worden. In den beteiligten Einrichtungen wurden die neuen Erfahrungen auch direkt angewendet. So startete in Sofia ein Kurs in der kontrastiven Alphabetisierung Bulgarisch-Arabisch. 

Mit der Austauschpartnerschaft wurde ein Kooperationsnetzwerk zum Methodenaustausch in der kontrastiven Alphabetisierung aufgebaut und die kontrastive Methodik in Alphabetisierungskursen für Migrantinnen und Migranten verbreitet.