Inklusion und Chancengleichheit
Worum es geht
Inklusion und Chancengleichheit sind politische Forderungen, die sich auf das Recht aller Menschen beziehen, gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Der Zugang zur Bildung ist dabei wesentlich. Wie kann es gelingen, alle Menschen entsprechend ihren Lernbedürfnissen und individuellen Voraussetzungen an hochwertiger Bildung teilhaben zu lassen? Auf dieser Themenseite erfahren Sie, welche Rolle Bildung zur Förderung von Inklusion und Chancengleichheit einnimmt und wie Programmaktivitäten in der Berufs- und Erwachsenenbildung in Erasmus+ gestaltet werden können.
Begriffsklärung
Inklusion und Chancengleichheit sind untrennbare Anliegen, die sich auf das Recht aller Menschen beziehen, gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Chancengleichheit bezeichnet das Recht und die Möglichkeit auf gleiche Lebenschancen für jeden und jede. Das Recht auf gleiche Chancen für alle ist in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen von 1948 verankert.
Inklusion bedeutet, die Lebensbereiche für alle Menschen so zu gestalten, dass sie ohne Barrieren und Diskriminierung an allen Bereichen des Lebens teilhaben können. Inklusion soll die Chancengleichheit aller ermöglichen.
In Deutschland wird der Begriff der Inklusion kontrovers diskutiert und wird oft im Kontext des gemeinsamen Unterrichts von jungen Menschen mit und ohne Behinderung verwendet. Doch allmählich setzt sich der Begriff der sozialen Inklusion als Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft durch und nähert sich damit dem europäischen ganzheitlichen Inklusionsbegriff an.
Kontakt
Berufsbildung
Strategische Partnerschaften
Ulrike Engels
Fon: 0228 107 1610
engels(at)bibb(dot)de
Berufsbildung
Mobilität
Kristin Wilkens
Fon: 0228 107 2913
wilkens(at)bibb(dot)de
Erwachsenenbildung
Michael Marquart
Fon: 0228 107 1637
marquart(at)bibb(dot).de
Torsten Schneider
Fon: 0228 107 1687
torsten(dot)schneider(at)bibb(dot)de
Umsetzung in Erasmus+

Zielgruppen
Gemäß Programmleitfaden von Erasmus+ gehören zur Zielgruppe Menschen mit
- mentalen, körperlichen, sensorischen oder sonstigen Beeinträchtigungen.
- Bildungsproblemen, wie z. B. mit Lernschwierigkeiten, mit geringerer Qualifikation, mit schlechten schulischen Leistungen sowie Schulabbrecherinnen und -abbrecher.
- wirtschaftlichen Hindernissen, wie z. B. Langzeitarbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit, Überschuldung, geringem Einkommen oder finanziellen Problemen.
- kulturellen Unterschieden gegenüber der Mehrheitsgesellschaft, wie z. B. Geflüchtete, Neuzugezogene, Angehörige einer nationalen oder ethnischen Minderheit, sprachlich und kulturell nicht integrierte Menschen.
- Gesundheitsproblemen, wie z. B. chronischen oder psychischen Erkrankungen.
- sozialen Hindernissen, wie z. B. diskriminierte Gruppen, Menschen mit antisozialem Verhalten, Menschen in einer prekären Situation, (ehemalige) Straftäter/-innen, (ehemalige) Drogenabhängige oder Alkoholiker/-innen, junge und/oder alleinerziehende Eltern, Waisen.
- geografischen Hindernissen, die z. B. in städtischen Problembezirken, abgelegenen ländlichen Regionen oder strukturschwachen Gebieten leben.
Welche Möglichkeiten bietet Erasmus+?
Die Förderung von Inklusion und Chancengleichheit ist bei Erasmus+ ein spezifisches Ziel sowohl in Projekten der Mobilität von Einzelpersonen der Leitaktion 1 als auch in Strategischen Partnerschaften der Leitaktion 2.
In Mobilitätsprojekten der Berufsbildung sind beispielsweise Auslandspraktika für Lernende mit besonderem Förderbedarf aufgrund einer Behinderung Thema einer möglichen Projektförderung. Es sind auch Mobilitätsprojekte für Bildungspersonal in der Berufs- und Erwachsenenbildung denkbar, wenn diese der eigenen Weiterbildung oder der Lehre zum Thema Inklusion dienen.
Bei den Strategischen Partnerschaften in der Berufs- und Erwachsenenbildung sind verschiedene thematische Schwerpunkte im Bereich Inklusion möglich. Die Ausgestaltung der Projekte ist vielfältig: So werden beispielsweise neue Lernmethoden oder digitale Lernumgebungen entwickelt und erprobt, um die Integration von benachteiligten Gruppen in die Gesellschaft und/oder die Arbeitswelt zu verbessern. Manche Projekte erarbeiten z.B. Curricula für Bildungspersonal zur Erweiterung der Kompetenzen hinsichtlich Diversität und Inklusion im Lehr-/Lerngeschehen. Wieder andere Projekte sorgen durch die Weiterentwicklung von Beratungs- und Validierungsinstrumenten für verbesserte Chancen von benachteiligten Gruppen auf dem Arbeitsmarkt.
Mehr erfahren zur Leitaktion 2: Strategische Partnerschaften in der Berufsbildung
Mehr erfahren zur Leitaktion 2: Strategische Partnerschaften in der Erwachsenenbildung
Im Fokus

Besondere Förderung der Teilnahme von Menschen mit Behinderungen an Erasmus+
Mit Inklusion und Chancengleichheit als einem zentralen Programmziel ist es selbstverständlich, Menschen mit einer Behinderung eine gleichberechtigte Möglichkeit zur aktiven Teilnahme an Projekten zu bieten. Dementsprechend werden alle Kosten unter der Kategorie „Special Needs" (besondere Bedarfe) gefördert, die unmittelbar mit Aufwendungen in Zusammenhang stehen, die auf eine Behinderung zurückzuführen sind.
Good Practice: Migrantinnen und Migranten
Good Practice: Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen
Good Practice: Ältere Menschen
Literatur zum Thema „Inklusion und Chancengleichheit"

Bildung für Europa - Nr. 2015/22: Migration und Bildung
Das Thema Migration wird aktuell intensiv diskutiert und findet sich fast täglich in den Medien. Mit dem Schwerpunkt "Migration und Bildung" nähert sich die neue Ausgabe des Journals Bildung für Europa diesem komplexen Thema unter der Fragestellung: Wie kann Bildung die Integration von Migrantinnen…

BWP 2/2015: Inklusion
Wie kann es gelingen, alle Menschen entsprechend ihren Lernbedürfnissen und individuellen Voraussetzungen an hochwertiger Bildung teilhaben zu lassen? Die BWP-Ausgabe geht der Frage nach, welche Anforderungen das Inklusionskonzept an die berufliche Bildung stellt, welche Chancen es birgt und welche…